Nachdem sich die Mitfahrer nach und nach gefunden hatten, begann die Suche nach einem Teamnamen. Nur wie oder wo sollte man den finden? Bekannte Rallyeteams, Fantasienamen und Fahrzeugbezeichnungen wurden studiert. Expeditionen, Figuren aus dem Nibelungenlied und historischen Reiseromanen, griechische und nordische Mythologien wurden als potentielle Namensgeber herangezogen. Es wurden wild Begriffe in den Raum geworfen: 4×4, Sprinter, Sprint, 312, Zossen, Bregen, Steuerbordhalsen, MS Gisela, Bagalutengelöt, Haudegen, Knallchargen, Spoekenkieker, Dwarsloeper, Schlickrutscher, …
Nichts schien so richtig zu gefallen.
Anfang des Jahres kam mir in den Sinn Schiffsnamen zu durchforsten. Nach kurzer Zeit fiel mir das russische Segelschulschiff Kruzenshtern auf, insbesondere aufgrund seiner Herkunft. 1926 von der Tecklenborg-Werft in Bremerhaven vom Stapel gelassen – der Namensgeber war gefunden. Unsere gemeinsame Herkunft mit dem Schiff, das wir schon früher bei Sail und Windjammer-Paraden bestaunt haben, sollte nicht die einzige Verbindung zwischen Schiff, Rallye und unserer Crew bleiben…
Unter ihrem ursprünglichen Namen, Padua, stach die Kruzenshtern, für die Reederei F. Laeisz, von Hamburg aus in See. Auch wir werden von dort unsere 15tägige Tour um die Ostsee starten.
Nach dem zweiten Weltkrieg ging das Schiff als Reparationsleistung an die Sowjetunion und erhielt seinen heutigen Namen: Kruzenshtern. Zwar haben wir nicht vor, Teil einer, wie auch immer gearteten, Ausgleichszahlung zu werden, aber immerhin liegt Kaliningrad, ihr heutiger Heimathafen, auf unserer Route. Wir warten ab, ob es zu einer Begegnung kommt!
Bis heute gültige Geschwindigkeitsrekorde der Kruzenshtern befeuerten unsere Begeisterung für diesen Namen zusätzlich…
Es war ein mal ein Russe, der suchte nach einem Namen für ein Schiff…
Ob die Suche so lange dauerte wie in unserem Falle? Man weiß es nicht, aber gut möglich, dass er von unserer Rallye wußte: Auch Namensgeber Adam Johann von Krusenstern passt zu unserer Tour wie die Faust auf ‚s Auge. Der deutsch-baltische Admiral der russischen Flotte wurde in Estland geboren, war in Sankt Petersburg tätig und ist in Tallinn beigesetzt. Es handelt sich natürlich bei allen Orten um Etappenziele unserer Fahrt. Nebenbei war der Gute für die erste russische Weltumsegelung zuständig. Da hat unserer Mannschaft gleich ein Ziel für die nächste Tour. Ahoi, Team Kruzenshtern!